Bei kaum einem Gemüse lohnt sich der Anbau dermassen wie bei den Kartoffeln. Sie sind ein richtiges Wunderwerk im Garten. Man setzt eine einzelne Knolle in die Erde und aus dieser entstehen jede Menge neue Kartoffeln. Ausserdem ist es ein richtig tolles Ernteerlebnis. Gerade mit Kindern macht es enorm viel Spass, die Kartoffeln zu ernten. Letztes Jahr haben wir 2.5 kg Pflanzkartoffeln gesetzt und ungefähr 40 kg Kartoffeln geerntet.
Kartoffeln aus dem eigenen Anbau schmecken noch viel besser, als die aus dem Laden. Ausserdem sind sie gesund, gut für die Linie und man spart viel Geld.
Mit der roten Sorte "Laura" habe ich letztes Jahr sehr gute Erfahrungen gemacht. Man kann sie für fast alles verwenden: Gschwellti, Kartoffelschnitze, Pommes Frites, Kartoffelsalat, Bratkartoffeln. Ausserdem sind sie bei der richtigen Lagerung sehr lange halbar.
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Vorbereitung
Der Standort für Kartoffeln ist sonnig.
Um Krankheiten vorzubeugen sollten in den letzten drei Jahren an derselben Stelle keine Kartoffeln angebaut worden sein.
Kartoffeln sind Starkzehrer, deshalb anfangs März grosszügig Kompost ins Beet einarbeiten und bei der Pflanzung noch Hornspäne hinzufügen.
Vorkeimen
Vorgekeimte Kartoffeln haben einen Wachstumsvorsprung und neigen weniger an Kraut- und Braunfäule zu erkranken. Deshalb ist es empfehlenswert die Kartoffeln vorzukeimen. Ich keime meine Kartoffeln in Eierkartons vor, welche ich im Keller mit Fenster aufbewahre. Man kann die Kartoffeln auch in Kistchen mit Erde vorkeimen lassen, so bilden sie gleich schon Wurzeln.
Setzen
Setztiefe: 15 cm
Abstand in der Reihe: 25 - 35 cm
Reihenabstand: 60 - 75 cm
Zeitraum: Mitte März - Mitte Mai (je nach Sorte und Klima)
Bodentemperatur: mindestens 9 Grad, trockener Boden
Graben oder einzelne Löcher graben, eine Handvoll Hornspäne pro Kartoffel darin verteilen, Kartoffel mit den meisten Trieben nach oben hineinsetzen und vorsichtig zudecken
Pflege
Wenn die Pflanzen etwa 20 cm hoch sind, anhäufeln. Das fördert das Wurzelwachstum und die Standfestigkeit der Pflanzen und es passiert weniger, dass die Knollen an die Erdoberfläche wachsen. Beim Anhäufeln gebe ich meinen Kartoffeln zwei handvoll Komposterde.
Regelmässig von Unkraut befreien und giessen, vor allem bei Trockenheit.
Ernte
Je nach Sorte kann nach 3 - 4 Monaten geerntet werden. Sobald das Kraut gelb wird und zu verdörren beginnt, ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Das Wetter bei der Ernte sollte möglichst trocken sein. Am besten einmal eine Pflanze ausgraben und wenn die Schale der Kartoffel abriebfest ist, sind die Kartoffeln erntereif.
Mit einer Grabegabel vorsichtig die Erde um die Pflanze herum lockern und die Kartoffeln ausgraben. Beschädigte Kartoffeln auf die Seite legen und als erstes essen.
Kartoffeln grob von der Erde befreien, einen Tag lang abtrocknen lassen und im dunklen, kühlen Keller in einer Holzkiste lagern. So sind sie bis Ende Jahr haltbar.
Tipps
Ein sonniger Standort und genügend Pflanzabstand zwischen den einzelnen Pflanzen schützen etwas vor der Kraut- und Braunfäule.
Um die Gesundheit zu fördern, pflanze ich Studentenblumen oder Ringelblumen zwischen die Kartoffelreihen. Diese gehen im Sommer fast unter, kommen dann aber nach der Ernte umso schöner zum Vorschein. Der freie Platz neben den Blumen kann dann für eine Nachkultur wie z.B. Nüsslisalat genutzt werden.
Ich schneide jeweils eine Woche vor der geplanten Ernte das Kraut ab, so geht die Energie direkt in die Knollen und diese wachsen nochmals ein wenig.
Achtung beim Kartoffelkäfer (gelb-schwarz gestreift), Pflanzen immer wieder einmal kontrollieren und sofort absammeln.
Mischkultur
Bei der Mischkultur gibt es gute und schlechte Pflanzenpartner. D.h. die guten Partner fördern das Wachstum und die Gesundheit voneinander und die schlechten Partner hemmen einander gegenseitig im wachsen und schwächen sich.
Deshalb schaue ich immer fest darauf, was ich nebeneinander pflanze und was im Vorjahr an derselben Stelle gestanden hat.
Zudem gibt es Kräuter, die die Gesundheit der Pflanzen fördern, Schädlinge abwehren und bestäubende Insekten anziehen.
Gute Nachbarn
Bohnen, Kohlrabi, Spinat
Schlechte Nachbarn:
Erbsen, Gurken, Randen, Sellerie, Tomaten, Zwiebeln
Helfende Kräuter
Pfefferminze, Ringelblumen, Studentenblumen