Wildbienen und Hummeln leisten einen wichtigen Beitrag in der Bestäubung von Obst- und Beerenpflanzen. Daher lohnt es sich für sie eine Behausung aufzustellen oder Nistplätze einzurichten.
Aber auch andere Nützlinge wie Ohrenkneifer, Florfliegen, Marienkäfer, Wespen, Hornissen und Spinnen sind sehr wichtig für den Garten. Denn diese bekämpfen die Schädlinge auf natürliche Art und Weise und schützen somit das angebaute Gemüse und die Beerenpflanzen vor einem Schädlingsbefall. Deshalb sind Insektenhotels und Nistplätze für Nützlinge auch sehr empfehlenswert.
Im Fachhandel gibt es viele verschiede Insektenhotels. Man sollte einfach darauf achten, dass das Holz unbehandelt ist. Und lieber etwas mehr für eine Behausung ausgeben, denn die Schilfstengel oder Bambusstäbe sollten möglichst fein geschliffen sein. Ansonsten könnten sich die Bienen beim rein und raus kriechen verletzen.
Natürlich kann man auch selbst etwas bauen. Dazu muss man nicht einmal besonders handwerklich begabt sein. Ausserdem macht es Spass, selbst etwas zu bauen und man muss nicht einmal viel Geld dafür ausgeben. Wenn dann schon bald ein paar Bewohner ins neue Heim einziehen, ist die Freude besonders gross. Hier ein paar einfache Ideen zum nachbauen...
Wildbienenbehausung
Material : Blechdose oder kleines Holzkistchen, Bambusstäbe mit verschiedenen Durchmessern, Säge, Schleifpapier und Rundfeile
Die Bambusstäbe zuerst mit einer Säge in gleich lange Stücke sägen. Wenn die Stäbe hinten geschlossen sind, ist es besser. Dann die einzelnen Stücke mit Schleifpapier und Rundfeile fein schleifen, damit nichts mehr vorsteht.
Bambusstäbe in die Blechdose oder ins Kistchen stecken, grösserer Hohlraum nach vorne. Alles muss gut zusammenhalten.
Die Behausung an einem wind- und regengeschützen Ort und etwas erhöht anbringen. Am besten in der Nähe Kräuter und Blumen anpflanzen.
Es ist wirklich spannend, den Wildbienen zuzuschauen, wie sie den auserwählten Bambusstab nach und nach auffüllen. Obwohl wir das Hauschen etwas spät aufgestellt hatten, wurden doch 7 Bambusstäbe gefüllt.
Erdhummelnest
Material: Tontopf mit Loch, Holzwolle oder Stroh, kleine und grössere Steine, Steinplatte oder grosser flacher Stein, Schaufel
Zuerst ein Loch graben, das etwas breiter als der Tontopf ist.
Dann die kleineren Steine als Drainage hineinlegen.
Den Tontopf mit Holzwolle oder Stroh ausfüllen (nicht zu dicht) und diesen umgekehrt auf die Steine legen. Der Tontopf sollte etwa 2 cm aus der Erde hervorstehen.
Danach das Loch um den Tontopf herum mit der Erde zuschütten und gut andrücken.
Jetzt können grössere Steine um den Topf herum wie eine kleine Mauer angehäuft werden, eine Seite offen lassen. Schlussendlich kommt die Steinplatte darauf. Der Spalt muss genügend gross sein, damit die Hummeln noch ins Loch kommen.
Der Standort für das Hummelnest sollte im Halbschatten bis Schatten sein und etwas versteckt und geschützt liegen. Die Öffnung sollte von der Sonne abgewendet sein. Denn so wird das Hummelnest eher angenommen.
Auch hier Kräuter und Blumen in der Nähe anpflanzen.
Da wir das Nest im letzten Jahr zu spät gebaut haben, hat sich noch keine Hummel eingenistet. Dafür aber ein Tigerschnegel (Schnecke), welcher ja auch gut für den Garten ist, da er die Eier der Wegschnecken frisst. Wir sind gespannt, ob sich dieses Jahr doch noch eine Hummel einnistet.
Ohrenkneiferglocke
Material: kleiner Tontopf, Holzwolle oder Stroh, kleiner Ast, Netz und Schnur
Schnurstück an den kleinen Ast binden und durch das Loch im Tontopf ziehen.
Anschliessend den Tontopf mit Holzwolle oder Stroh füllen und mit dem Netz umspannen.
Jetzt kann die Ohrkneiferglocke in der Nähe oder noch besser im Strauch oder auf dem Baum angebracht werden.
Ohrenkneifer sind Nützlinge, sie fressen eine Menge Blattläuse und sind deshalb eine Bereicherung für den Garten.
Florfliegenbehausung
Material: kleiner Tontopf, kleine Äste, Netz und Schnur
Äste mit Schnur zusammenbinden, sodass sie möglichst gut in den Tontopf passen. Schnur durch das Loch im Tontopf ziehen.
Jetzt kann die Florfliegenbehausung in der Nähe oder noch besser im Strauch oder auf dem Baum angebracht werden.
Florfliegen gehören zu den Nützlingen, auch sie vertilgen eine Menge von Blattläusen und sind deshalb wertvolle Helfer im Garten.
Totholz
Wer einen schönen Brocken Totholz findet, der sollte diesen auf keinen Fall wegwerfen, sondern im Garten aufstellen. Denn Totholz bietet zahlreichen Insekten wie Käfer, Spinnen, manchen Wildbienen und Wespen einen Unterschlupf.
Alle diese Insekten sind Nützlinge, sie ernähren sich vom Totholz und von Schädlingen und schützen somit den Garten vor einem Schädlingsbefall und helfen mit, das Gleichgewicht zu halten.